Inzlingen (mh). Der Verein zur Erhaltung des Inzlinger Wasserschlosses kümmert sich liebevoll um das Wahrzeichen der Gemeinde, dessen erste Mauern wohl um das Jahr 1400 errichtet wurden. Seit 45 Jahren gibt es den Verein, der eine gewichtige Rolle für das Wasserschloss spielt. Blenden wir zurück: Nach einer bewegten Geschichte erwarb die Gemeinde Inzlingen das Schloss 1969. Schon seit fast 50 Jahre war das gefordert worden, dass das Schloss von der öffentlichen Hand erworben werden sollte. laut geworden war.

Mit dem Kauf der heruntergekommenen Immobile war es ja nicht getan, das Schloss musste grundlegend saniert werden. So gründete sich am 27. April 1970 der Verein zum Erhalt des Inzlinger Wasserschlosses. 72 Mitglieder traten bei der Gründung dem Verein bei, der erste Vorsitzende war Dr. Joachim Bremer. Er war schon in den Jahren zuvor die treibende Kraft für den Ankauf des Schlosses durch die Gemeinde. Eines der wichtigsten Ziele des Vereins war es also, Spendengelder einzuwerben, um den Ankauf und die Sanierung finanziell abzusichern.

Doch Spenden einzuwerben, sei nur ein Grund gewesen, den Verein ins Leben zu rufen, sagte Schröder. Ein vielleicht noch viel wichtiger Grund sei es gewesen, den Verein als mitverantwortlichen für das Schloss zu haben. Denn die Zeiten damals waren von der Gemeindereform geprägt, es bestand durchaus die Möglichkeit dass Inzlingen nach Lörrach eingemeindet würde, und „so die Lörracher die Herrschaft über das Schloss erlangen könnten“. Etwas, das in Inzlingen so niemand haben wollte, sagte Schröder. Und so ist es bis heute. Ohne die Zustimmung des Schlossvereins läuft gar nichts. Das ist so auch in der Gründungsurkunde vermerkt. Es ist notariell festgelegt, dass der Verein Mitspracherecht hat. „Seither gehört das Schloss eigentlich allen Inzlingern“, sagte Schröder.

Es ist auf jeden Fall eine besondere Symbiose, die zum Vorteil beider Parteien, des Schlossvereins und der Gemeinde bis heut funktioniert. Denn mit Hilfe des Vereins wurde das Schloss, das in einem „miserablen Zustand“ war, bis 1978 so umgebaut, dass es als Rathaus dient. Außerdem befindet sich ein Restaurant gehobener Klasse im Gebäude. Auch der Bürgersaal im Dachgeschoss war auf eine Anregung durch den Verein hin geschaffen worden.

Sechs Jahre dauerten die Sanierung und der Umbau, der vom Architekten Willi Buhard begleitet wurde.

Heute hat sich die Aufgabe des Vereins etwas gewandelt, sagte Schröder. Man kümmere sich nicht nur um den Erhalt des Kulturdenkmals Wasserschloss, sondern es wird auch Kultur gefördert. Konzerte, Ausstellungen und Ausflüge werden organisiert. Und hin und wieder gibt es einen Zustupf für das Schloss. So wurde vor sechs Jahren ein Lift im Schloss eingebaut, an den Kosten von rund 120 000 Euro beteiligte sich der Verein mit 40000 Euro.

Die Oberbadische, 17.08.2015 23:01 Uhr

Dr. Gustav-Adolf Schröder führt den Verein zu Erhaltung des Inzlinger Wasserschlosses seit 1997. 
Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

 

Dr. Gustav-Adolf Schröder führt den Verein zu Erhaltung des Inzlinger Wasserschlosses seit 1997. Foto: Manfred Herbertz